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ZVDH - Forderungen des Handwerks zur Europawahl

13.05.2024
Thomas Münch

 

13. Mai 2024 - PRESSE ZVDH

Forderungen des Handwerks zur Europawahl                                      

Bei der kommenden Europawahl am 9. Juni 2024 geht es auch darum, zu zeigen, wie wichtig ein starkes Europa fürs Handwerk ist, aber auch, welche Bedeutung das Handwerk für Europa hat.

Wir brauchen ein starkes Europa“

ZVDH-Hauptgeschäftsführer Ulrich Marx unterstreicht die Bedeutung eines starken und geeinten Europas für die deutsche Wirtschaft und das Handwerk. „Das Handwerk kämpft hierzulande mit dem Bürokratiemonster, und oft wird die Schuld dafür in überflüssigen EU-Regeln gesehen. Das stimmt manchmal, aber nicht immer. Die deutsche Wirtschaft und damit auch das Handwerk braucht ein starkes und geeintes Europa. Besonders in den von Krieg und Zerfall geprägten Zeiten ist es umso wichtiger, zusammenzustehen, sich nach außen einig zu zeigen. Das heißt nicht, dass wir als Handwerk nicht kritisch sein dürfen. Im Gegenteil: Wir müssen kritisch bleiben und müssen auch unsere Forderungen nach Brüssel tragen. Aber unter der Vorgabe, Europa gemeinsam besser zu machen. Nur so können wir unsere Freiheit, unseren Wohlstand und unsere Demokratie bewahren“, betont Ulrich Marx. Aber richtig sei auch, dass mehr dafür getan werden müsse, damit die Betriebe ihr Potenzial voll ausschöpfen können, führt Marx weiter aus. Und da gebe es bekanntermaßen noch einiges zu tun, vor allem in den Bereichen Wettbewerbsfähigkeit, Fachkräftesicherung und Bürokratieabbau. „Das Handwerk muss einfach die Zeit und die Rahmenbedingungen dafür bekommen, um das zu tun, was es eigentlich tun will: zu bauen, zu reparieren, zu gestalten. Denn unsere gut ausgebildeten Handwerkerinnen und Handwerker schaffen mit ihrem Können und Wissen die Basis für die Erfolge der europäischen Wirtschaft.“

Notwendige Maßnahmen

Welche Maßnahmen aus Handwerkssicht erforderlich sind, hat der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in den Leitlinien und Forderungen zur Europawahl 2024 aufgelistet, unter dem Motto: „Europas Zukunft mit dem Handwerk meistern“. Den Forderungen schließt sich auch ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk an und erklärt: „Es muss vor allem darum gehen, Bürokratie abzubauen und für ein wachstumsfreundliches Umfeld in Europa zu sorgen. Immer mehr Papierkram, unverständliche Richtlinien und Verordnungen, völlig am Praxisalltag vorbei, und komplizierte Genehmigungsverfahren tragen dazu bei, dass Meisterschüler keine Lust mehr haben, Betriebe zu gründen oder einen zu übernehmen. Das ist fatal, da immer mehr Betriebe aufgegeben werden, weil eine Nachfolge fehlt. Wir wollen Gebäude energetisch sanieren, für dichte Dächer sorgen und beim Ausbau der Solarenergie mitmachen. Was wir nicht wollen, ist, jeden Abend Formulare ausfüllen, uns durch unverständliches Bürokratendeutsch quälen und an der Sinnhaftigkeit mancher Vorgaben verzweifeln.“ Wenn Handwerk die Klimawende mitgestalten soll, müssten auch die Interessen der kleinen und mittleren Unternehmen berücksichtigt werden.

Digitale Transformation

Mit Blick auf die digitale Transformation möchte der ZDH sicherstellen, dass Handwerksbetriebe über Daten, Schnittstellen und Software verfügen können. Daten müssen fair geteilt werden können, heißt: dass die Daten, die dem Hersteller vorliegen, auch vom Kunden mit Reparaturbetrieben oder konkurrierenden Dienstleistern geteilt werden können.

Wahlrecht nutzen

Wichtig ist es, zur Wahl zu gehen, denn so entscheiden Sie als Bürgerin und Bürger gemeinsam über die Zukunft der Europäischen Union. Das Europäische Parlament verabschiedet Rechtsvorschriften, die alle betreffen: große Länder und kleine Gemeinschaften, mächtige Konzerne und junge Start-up-Unternehmen, die Welt und das kleinste Dorf. Mit den Rechtsvorschriften der Union werden die Dinge angegangen, die für uns alle wichtig sind: zum Beispiel Umweltschutz, Sicherheit, Migration, Sozialpolitik, Verbraucherschutz, Wirtschaft und Rechtsstaatlichkeit. Die Demokratie sollte niemals als selbstverständlich angesehen werden. Sie ist eine kollektive Errungenschaft – und wir alle tragen eine kollektive Verantwortung, zu ihrem Erhalt beizutragen. Jede Stimme ist wichtig, um für die Demokratie einzutreten. In Deutschland gibt es rund eine Million Handwerksbetriebe mit 5,7 Millionen Beschäftigen, und 350.000 Azubis werden in 130 Berufen ausgebildet: Gemeinsam können wir viel bewegen. Wählen zu gehen ist ein erster Schritt. Mehr Infos zur Europawahl:

https://bit.ly/EU-Wahl-2024

Wichtigste Forderungen im Überblick

1. Klimawende nur mit dem Handwerk

2. Zugang zu (digitalen) Märkten fair gestalten

3. Handwerk bei Gesetzen mitdenken und bürokratische Hürden senken

4. Fachkräfte sichern

5. Wettbewerbsfähigkeit von Handwerksbetrieben im Binnenmarkt sicherstellen             

6. Die EU fit für die Zukunft machen

 

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Quelle: Pressemitteilung ZVDH, 13. Mai 2024