Titelbild zum News-Artikel SHT Pressestatement - Zur Ankündigung, die Beiträge zur Gesetzlichen Krankenversi-cherung zum Jahreswechsel stark anzuheben

SHT Pressestatement - Zur Ankündigung, die Beiträge zur Gesetzlichen Krankenversi-cherung zum Jahreswechsel stark anzuheben

16.10.2024
Thomas Münch

 

16. Oktober 2024 - PRESSESTATEMENT

Zur Ankündigung, die Beiträge zur Gesetzlichen Krankenversicherung zum Jahreswechsel stark anzuheben, erklärt der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Uwe Nostitz:

„Die politische Marke, was die Höchstgrenze beim Gesamtsozialversiche-rungsbeitrag sein soll, war in Deutschland über viele Jahre 40 Prozent. Das gelingt Deutschland jetzt nicht mehr. 2035, so Experten-Prognosen, könnte der Gesamtsozialversicherungsbeitrag bei knapp 50 Prozent liegen.

Nun steht offenbar fest, dass zunächst die Beiträge zur Gesetzlichen Kran-kenversicherung (GKV) zum Jahreswechsel 2024/25 auf einen neuen Höchststand klettern sollen. Mit dem regulären Beitragssatz von 14,6 Prozent liegt  der GKV-Gesamtbeitrag dann bei 17,1 Prozent, die vom Bruttolohn abgeführt werden müssen.   

Die exorbitante Beitragsexplosion in der GKV hat ihren Preis. So ist etwa die Bundesregierung wortbrüchig geworden, indem sie die im Koalitionsvertrag vereinbarte Steuerfinanzierung für Kassenbeiträge von Bürgergeld-Beziehern nicht geleistet hat.

Hinzu kommen versicherungsfremde Leistungen in der GKV, die nichts mit der Versorgung von Kranken zu tun haben. Zum Beispiel ist fürs Handwerk nicht nachvollziehbar, dass für den Aufbau digitaler Telematik-Infrastruktur im Gesundheitswesen zu mehr als 90 Prozent GKV-Beitragszahler geschröpft werden. Solche Infrastruktur-Projekte von gesamtgesellschaftlichem Interes-se gehören aus dem Steueraufkommen finanziert!

Höhere Sozialversicherungsbeiträge wie die der GKV ab 2025 führen für Un-ternehmen in Handwerk und Mittelstand zu höheren Lohnnebenkosten. Arbeit wird damit wieder einmal teurer, die Wettbewerbsfähigkeit personal- und lohn-intensiver Handwerksbetriebe aufs Neue gefährdet. Letztlich werden durch den Sozialabgaben-Anstieg der Binnennachfrage Milliarden-Summen entzo-gen, fehlen den Firmen dringend benötigte Mittel für Investitionen.“

Quelle: Pressestatement Sächsischer Handwerkstag, 16. Oktober 2024